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Die Gaben der Bienen an uns Menschen

Bestäubung

 

Das Allerwichtigste, was wir von den Bienen, den Wildbienen und allen anderen Bestäubern geschenkt bekommen, ist die Bestäubung der Blüten.

Die Zeitung „20 Minuten“ druckte im Mai 2018 ein Bild der deutschen Kette Penny ab, wie unser Supermarkt aussehen würde, wenn wir keine Bestäuber mehr hätten.
https://www.20min.ch/story/so-saehe-ein-supermarkt-ohne-bienen-aus-409239071757

Zum geschätzten Wert der Bestäubung in Franken hier ein Zitat aus der Medienmitteilung von Acroscope Bern vom 2.9.2017: „… Erstmals für die Schweiz berechnete der Agroscope-Forscher Louis Sutter den direkten Nutzwert der Bestäubungsleistung von Honig- und Wildbienen. Er schätzt ihn auf rund 350 Millionen Franken jährlich. Dazu verwendete er den Leitfaden der Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen, welcher die weltweit anerkannten Abhängigkeitsraten einer Kultur von der Bienenbestäubung berücksichtigt. Damit konnte Sutter den Ertragswert der in der Schweiz produzierten Mengen mit der Abhängigkeit der jeweiligen Kultur von der Bestäubung in Beziehung setzen und so den Wert der Bestäubungsleistung der Honig- und Wildbienen eruieren. …“

In ihrem Buch „Unsere Welt neu denken“ verweist die Autorin Prof. Dr. Maja Göpel auf
den Bericht des Bundesamtes für Naturschutz Deutschland www.bfn.de/schutz-der-bluetenbestaeuber-im-internationalen-kontext, worin steht: „Der gesamte ökono-
mische Wert durch die Ökosystemdienstleistung durch die Blütenbestäubung wird auf
153 Milliarden Euro/Jahr geschätzt.“

Es ist also nicht ohne Grund, dass die Bienen heute als drittwichtigstes Nutztier gelten.

 Allgemein zu den übrigen Bienenprodukten

Alle Bienenprodukte werden u.a. als Nahrungsergänzungsmittel und/oder als Heilmittel verwendet. Wer sich dafür interessiert, dem sei die Website www.apitherapie.ch empfohlen. Es gibt auch sonst viel Literatur darüber.

Honig

 

Er ist wohl das bekannteste und beliebteste Produkt der Bienen. Wie er entsteht, haben wir unter dem Thema "Die Aufgaben der Honigbienen" beschrieben. Jeder Honig ist in seiner Konsistenz und im Geschmack verschieden. Das hängt mit der Blütentracht zusammen, die von den Bienen angeflogen wurde. Die Bienen sammeln aber nicht nur Nektar von Blüten, sie holen in den frühen Morgenstunden auch den „Honigtau“. Er besteht aus dem Ausscheidungsprodukt verschiedener Läuse, die den Blättern bestimmter Bäume Saft entziehen. Dieser süsse Stoff ist die Grundlage für den „Waldhonig“, der im Allgemeinen viel dunkler ist.

Bienenwachs

 

Es wird von den Bienen aus ihren Wachsdrüsen ausgeschwitzt und zu den wunderbaren Waben mit ihren gleichmässigen Zellen verarbeitet. Sie dienen als Brut-, Honig-, Pollen- und Wärmespeicher. Das neue Wachs ist weiss. Die gelbe Farbe und der feine Duft entstehen mit der Einlagerung von Honig und Pollen. Bienenwachs ist sehr flexibel, kann immer wieder geschmolzen und neu verarbeitet werden. Der Schmelzpunkt liegt bei 61-65°.

Wachs

Wir Menschen brauchen Bienenwachs zur Kerzenherstellung und als Heilmittel (z.B. Wachsauflagen). Es ist in Farben, Polituren und Kosmetika enthalten, zudem dient es als Überzugsmittel von Nahrungsmitteln und Tabletten. Als Lebensmittel-Zusatzstoff trägt Bienenwachs die Zulassungsnummer E 90123

Wie der abgebildete Bienensegen aus dem 9. Jahrhundert (Stiftsbibliothek St. Gallen, Original in lateinischer Sprache) zeigt, war das Wachs ursprünglich das wichtigste Bienenprodukt. Damals war die Natur noch intakt, sodass die Bestäubung noch kein Problemthema war.

Propolis

 

Propolis ist ein natürliches Antibiotikum. Der Rohstoff Harz wird durch die Bienen von Knospen, Blättern, Zweigen und Rinden gesammelt. Abgesehen von seiner Funktion als Nahrungsmittelergänzung ist Propolis in den verschiedensten Salben enthalten und als Tinktur erhältlich, aber auch für Lacke verwendbar. So sollen schon die berühmten Geigenbauer Stradivari und Amati Propolis für den Geigenlack benutzt haben.

Pollen

 

Aus „Das Schweizerische Bienenbuch“, BienenSchweiz, Ausgabe 2020, Band 4:

„Pollen enthält alle essenziellen Aminosäuren, d.h. seine Proteine haben eine hohe Wertigkeit. Pollen hat eine Bedeutung für die Deckung des täglichen Bedarfs an Zink, Mangan und Selen, die eine wichtige Rolle bei vielen physiologischen Prozessen spielen. Pollen ist eine sehr gute Quelle von Vitamin A (Beta-Carotin) und leistet einen kleinen Beitrag für die Versorgung mit den Vitaminen E, B1, B2 und Folsäure. Pollen hat im Durchschnitt mehr Panthothensäure, Folsäure und Biotin und 20-mal mehr
Provitamin A als die vitaminreichsten Getreide, Pflanzen und Gemüse. Die Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen ist von der Pflanzenart abhängig.“

Der Blütenpollen wird als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, aber auch zur Desensibilisierung von Heuschnupfen eingesetzt.

Gelée royale

 

Der Futtersaft für die Königin ist gesund, spendet viel Energie und stärkt die Nerven. Dies dank seinem hohen Anteil an leicht verdaulichen Proteinen und Vitaminen der B-Gruppe.

Als Kapseln und Ampullen erhältlich. Enthalten ist Gelée royale auch in Gesichts- und Hautcremes.

Bienengift

 

findet in der Apitherapie vor allem bei der Behandlung von entzündlichen Gelenkerkran­kungen Verwendung.