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Die Honigbienen – eine kleine Einführung

Verschiedene lateinische Sinnsprüche können uns eine Ahnung von den Geheimnissen der Honigbienen vermitteln: „Si sapis, sis apis“, ist am Bienenhaus im Kloster Mariastein in der Schweiz zu lesen. Der Pater, der für die dortigen Bienen zuständig ist, übersetzte es so: „Wenn du weise bist, sei wie die Bienen“ oder „wenn Du weise bist, nimm Dir das Leben der Bienen zum Vorbild“. Ein anderer Sinnspruch „Ubi apis, ibi salus“ kann übersetzt werden: „Wo Bienen sind, ist Heil“ oder „Wo Bienen sind, ist Gesundheit“. Was in beiden Aussagen angedeutet wird, ist das soziale, weisheitsvolle Zusammenleben der Bienen mit ihrer ausgeprägten Arbeitsteilung. Nicht umsonst spricht man vom Bienenvolk als „der sozialste aller Staaten“ oder „Superorganismus Bienenvolk“. Das ganze Volk wird auch „Der Bien“ genannt. Die Bienen sind eigentlich mehr ein Sonnen- als ein Erdenwesen. Sie sind kaum am Boden, ihr Leben und ihre Tätigkeit ist oberhalb der Erde. Ihre Nahrung holen sie bei den Blüten. Diese werden dabei nicht zerstört, im Gegenteil, sie werden befruchtet (Bestäubung). Ihre Waben stehen nicht auf dem Boden, sondern werden in ihrer Behausung, im Baumstamm oder Kasten oben befestigt und hängen nach unten. Die Bienen orientieren sich immer nach der Sonne.

Hier ein paar Sätze aus einem Bericht des schweiz. Zentrums für Bienenforschung, Forschungsanstalt für Milchwirtschaft Liebefeld (2000):
„Kaum ein Tier ist mit dem Leben und Denken des Menschen so stark verknüpft wie die Honigbiene. Seit Jahrtausenden spielen sie und ihre Produkte in den unterschiedlichsten Kulturen, in Religion und Mythologie, aber auch in der Ernährung, der Medizin und vor allem in der Ökologie eine grosse Rolle. Ihren Bestäubungsdiensten verdanken wir nämlich unseren an Obst und Gemüse reich gedeckten Tisch, die Blumenvielfalt um uns herum und das jährlich in grossen Mengen produzierte Saatgut. (…) Im antiken Griechenland galt die Biene als Symbol der Fruchtbarkeit, Honig als die Quelle der Weisheit, Beredsamkeit und Dichtkunst. Kein Wunder, dass der griechische Göttervater Zeus als Knabe mit Honig und Milch genährt und später Bienenkönig genannt wurde. Noch heute wird der Ausdruck „Land, in dem Milch und Honig fliesst“ mit Reichtum an Naturgütern und Bodenschätzen in Verbindung gebracht.“